Blogtext „Selbstliebe“

» „Was soll dieser Lärm?“ polterte das Gewitter und zog dunkle Wolken hinter sich her. Tag ein Tag aus musste er immer so laut sein.
Wie gerne wäre auch er ein Meister der leisen Tönen gewesen, doch die lagen ihm einfach nicht. «


Wir alle haben unsere Eigenarten mit denen wir hadern und kämpfen statt ihren tieferen Sinn anzunehmen und zu feiern. Viele Schichten, verschiedene Schleier und andere Tricks haben wir über unsere unterschiedlichen Aspekte/Eigenschaften gelegt, um sie vor der Welt, zu verheimlichen. Wir schieben das Außen als guten Grund vor, so oder so nicht sein zu können, dabei ist es für uns selber die größte Herausforderung uns damit zu zeigen, im Kontakt uns damit zuzumuten und zu uns zu stehen. Wir projizieren also unsere eigenen Ängste nach außen, um unsere Gefühle auf Abstand zu halten und damit auch unseren möglichen Handlungsspielraum. Erkennen wir diesen Mechanismen können wir wieder lernen unsere wirklichen Gefühle wahrzunehmen und hiermit auch Verantwortung für sie zu übernehmen und neu zu handeln. 

Unser Umgang mit unserer Innenwelt spiegelt sich im Austausch mit dem Leben wieder. Die Malerei kann hier als ein wunderbares Hilfsmittel dienen sich der eigenen Mechanismen im Umgang mit der Welt bewusst zu werden. Über den Austausch mit den Farben und dem Papier erleben wir uns unmittelbar im Kontakt mit uns selbst und machen unsere Innenwelt sichtbar.

Das Papier dient uns als Rahmen, indem wir uns erleben und ganz unserer eigenen Spur folgen können. Strich um Strich entstehen Farben und Formen und das Gefühl für das Eigene wird gestärkt. So lernen wir uns immer mehr zu vertrauen und nähern uns auf kreative, spielerische Weise auch ungeliebten Anteilen von uns an und entdecken dabei Neues. Auch ist es eine Einladung dem eigenen inneren Dialog während des Malens zu lauschen und auftauchende Gedanken unter die neugierige Lupe zu nehmen. Wie gehst du in Kontakt mit dem Papier, Material? Wie fühlst du dich währenddessen? Kannst du dir erlauben dich auszuprobieren, zu entspannen, zu spielen, Neues zu wagen, für dich häßliches zu gestalten und es so stehen zu lassen? All das sind spannende Fragen, um der eigenen inneren Haltung näher zu kommen, die in unser Handeln lautlos mit einfließt, aber wesentliche Auswirkungen im Umgang mit unserem Leben und unseren Mitmenschen haben.

Die Malerei ist ein kraftvolles Mittel, um sich selbst ein Stück näher zu kommen.

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